Christchurch 11-12.02.2020
offiziell Christchurch City genannt, ist die größte Stadt (City) auf der Südinsel und zugleich eine eigenständige Territorial Authority (Gebietskörperschaft) in der Region Canterbury.
Christchurch verfügt über eine reine Landfläche von 1415 km² und zählte im Jahr 2013 341.469 Einwohner.
Damit ist Christchurch flächenmäßig die drittgrößte Stadt in Neuseeland und die zweitgrößte auf die Einwohnerzahl bezogen. Mit einer Bevölkerungsdichte von 241,3 Einwohnern pro km² liegt die Stadt im Mittelfeld aller neuseeländischen Städte.
Das Stadtgebiet von Christchurch wird im Nordwesten durch den Waimakariri und im Südwesten vom Selwyn District begrenzt. Der Rest des Stadtgebietes ist vom Pazifischen Ozean umgeben.
Das Stadtzentrum von Christchurch befindet sich nordwestlich der Banks Peninsula und grenzt im Westen an die Ebene der Canterbury Plains. Durch die Stadt fließt der Avon River, der weitaus größere Fluss, der Waimakariri River passiert die Stadt im Norden und stellt auch gleichzeitig die natürlich Grenze des Stadtgebietes nach Norden dar.
Der Name wurde im Zeitalter des Kolonialismus (British Empire) nach dem Oxford College Christ Church festgelegt. Die schon damals umstrittene Namensgebung wurde durch die Canterbury Association am 27. März 1848 offiziell und bezieht sich auf ihren Gründer John Robert Godley, der damit seine Alma Mater ehren wollte.
Der Māori-Name der Stadt ist Ōtautahi, benannt nach einem Häuptling der Māori, der am Avon River siedelte. In den 1930er Jahren wurde eine Umbenennung dahingehend angestrebt; Ngāi Tahu befürworteten auch den Namen Karaitiana, eine Transliteration des englischen Wortes christian (dtsch.: Christ oder christlich).
Am 4. September 2010 um 4:35 Uhr (Ortszeit) wurde Christchurch von einem Erdbeben der Stärke 7,1 MW heimgesucht. Mehrere Häuser wurden beschädigt, Menschenleben waren nicht zu beklagen. Das Epizentrum des Bebens, welches unter dem Namen Darfield-Erdbeben in die Stadtgeschichte einging, lag nach Angaben der staatlichen Erdbebenwarte GeoNet rund 40 Kilometer westlich der Stadt nahe Darfield und dessen Hypozentrum in rund 10 Kilometern Tiefe.
Am 22. Februar 2011 ereignete sich um 12:51 Uhr (Ortszeit) erneut ein schweres Erdbeben, diesmal mit der Stärke 6,3 MW. Da das Epizentrum des Bebens nur zehn Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum entfernt und das Hypozentrum in nur fünf Kilometern Tiefe lag, richtete es dieses Mal wesentlich größere Schäden an als das Beben im September 2010. Etliche Gebäude stürzten ein, wobei das Stadtzentrum am stärksten betroffen war. Nach offiziellen Angaben kamen 185 Menschen ums Leben.
Allein beim Einsturz des Gebäudes des regionalen Fernsehsenders Canterbury Television starben 115 Personen. Unter den erheblich beschädigten Gebäuden befanden sich viele denkmalgeschützte historische Bauten, wie der Kirchturm der ChristChurch Cathedral und Teile der Cathedral of the Blessed Sacrament. Gerry Brownlee, Minister für Earthquake Recovery erklärte am 7. März, dass Teile von Christchurch wohl aufgeben werden müssen und bis zu 10.000 Wohnhäuser abgerissen werden müssten.
Schätzungen gingen ferner davon aus, dass etwa 100.000 Wohnhäuser reparaturbedürftig waren. Infolge des Erdbebens verließen innerhalb einer Woche nach dem Beben schätzungsweise rund 70.000 Menschen die Stadt.
Bis 2016 wurden 12.000 Häuser im Osten der Stadt abgerissen. Nach wie vor ist nicht klar, ob und wenn ja, in welcher Form wieder an gleicher Stelle die Kathedrale entstehen soll. Das Hauptproblem beim allgemeinen Wiederaufbau ist die Bodenverflüssigung: Christchurch liegt in einem küstennahen Schwemmgebiet, das trockengelegt wurde. Der Boden besteht hauptsächlich aus maritimen Sedimenten und Sand, der während des Bebens große Wassermassen aufgenommen hat und die Standfestigkeit der Häuser gefährdet.
Am 14. Februar 2016 kam es zu einem weiteren Erdbeben in Christchurch, das diesmal eine Stärke von 5,7 MW erreichte. Das Epizentrum lag etwa 13 km östlich von Christchurch im Pazifik, das Hypozentrum in 14 km Tiefe. Die Schäden blieben gering.